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SWEDEN PART 6

22/10/2020 – 12/11/2020

“Die immer kürzer werdenden Tage hätten das Leben nahezu vollends ins Auto verlagert.”

Schwedens Südküste, oder die letzten Wochen mit Freigang

Nach 7 Wochen unterwegs in Schweden schlichen wir nun die Küste von Öland bis Malmö hinunter, um den seit November verhängten Lockdown Light in Deutschland für uns so gut es ging hinauszuzögern. Unser rollendes Heim ist zwar beheizbar und von uns auch partiell gedämmt, aber für den nordischen Winter reicht es dann doch nicht aus. Die von uns erfahrene Grenze von -5 Grad würde nochmals unterschritten werden und die immer kürzer werdenden Tage hätten das Leben nahezu vollends ins Auto verlagert. Daher war die Idee, den Winter in Schweden zu verbringen, auch schnell vom Tisch und die Fähre von Trelleborg nach Rostock für Mitte November gesetzt.

Der Süden begrüßte uns mit spätherbstlichem Schmuddelwetter. An touristische Aktivitäten war kaum noch zu denken. Die Saison war längst vorbei und die Coronarestriktionen zogen mit der zweiten Welle auch in Schweden nochmals an. Kurze Stopps an zugänglichen Sehenswürdigkeiten prägten daher die letzten Wochen, gefolgt von einem letzten Eintauchen in eine Stadt, die noch einen Hauch von vor Corona vermittelte. Daher war es nicht verwunderlich, auch in Anbetracht dessen, was zu Hause auf uns wartete, dass wir Kinogänge, Restaurantbesuche und Einkaufsmöglichkeiten nochmals in vollen Zügen ausschöpften. Natürlich immer mit dem gebotenen Abstand und unter Nutzung der allgegenwärtigen Desinfektionsmittel.

Ein Novum zu dieser Zeit: Man konnte sich in Apotheken von fachkundigem Personal auf Antikörper testen lassen. Was wir auch taten, wenn auch mehr aus eigenem Interesse an der Sache selbst. Die Ergebnisse waren für uns beide… negativ.

Vor unserer Rückkehr und mit dem Wissen um eine 10tägige Quarantäne zu Hause, fuhren wir zum letzten Mal einen Coop Supermarkt an, um genug Lebensmittel für die kommenden Tage in Isolation zu bunkern. Das Haus war schließlich leer und wir wollten niemanden mit unseren Einkäufen daheim belasten. 

Die sogenannten Aussteigerkarten, Zettel mit Adressdaten, wurden zwischenzeitlich durch ein Onlineportal ersetzt, welches  eine automatische Anmeldung bei unserem örtlichen Gesundheitsamt ermöglichte. Als Reisende aus einem Risikogebiet waren wir dazu verpflichtet. Mit dieser letzten Amtshandlung fuhren wir auf die nahezu menschenleere Fähre und somit wieder zurück Richtung Heimat.

Bei unserer Ankunft in Deutschland wurden wir beim Verlassen der Fähre weder kontrolliert noch kontaktierte uns zu Hause angekommen das Gesundheitsamt Helmstedt, um unsere Quarantäne zu überprüfen. Hätten wir nicht telefonisch nachgehakt, man hätte es in der Behörde gar nicht registriert, denn zu jenem Zeitpunkt hatte das Amt keine Anbindung zum Server auf dem die Rückreisedaten gesammelt wurden.

Die fast vier Monate auf Reisen vergingen rückblickend wie im Flug und wäre der Winter in Skandinavien nicht so streng, wir wären wohl noch bis zum Sommer 2021 unterwegs gewesen…

Published in Allgemein SWEDEN

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